So langsam verschwimmen Zeit und Raum. Ist heute Mittwoch oder Donnerstag? Sind wir in Asien oder Europa?
War gestern die 700 km Etappe oder war das schon vor 2 Tagen?
Der Plan heute Morgen war es, um 9 als Konvoi mit 150 Autos nach Canakkale zur offiziellen Eröffnung zur Gedenkfeier Trojas zu starten. Cooler Anblick, dachten wir. Leider hatte die zugesagte Polizeieskorte keinen Bock oder musste die Welt retten – auf jeden Fall eskortierte sie uns nicht. Als wir dann wagemutig den Verkehr einer mehrspurigen Schnellstrasse unter froehlichem Beifall zahlreicher Einheimischer ganz eigenstaendig komplett zum Erliegen brachten kamen wir zwar tatsaechlich als Konvoi irgendwann an. Leider war die Eröffnung dann aber vorbei. 😉
Alles kein Problem, denn wir sind ja auf einer Autorallye. Also Roadbook raus und los auf die „kurze“ Etappe. Anhand von knapp 30 Seiten mit 100 Bildern von Kreuzungen und Pfeilen sollten wir uns schnitzelartig durch die wunderschoene Gegend rund um Troja bewegen. Relevante Punkte sind mit Fotos zu dokumentieren. Die Beschaffenheit der Strasse, die Landschaft und unglaubliche Ausblicke liessen allerdings den alten Gaul zur Nebensache werden. Einige Nebenstrassen liessen den Spieltrieb kochen und die Luft verstauben.
Wir drifteten so ueber die Schotterpisten, dasss sich der Staub vermutlich erst eine Stunde spaeter wieder gelegt hat. Rouven und Dario, heute als Wagen drei unterwegs, waren minutenlang im totalen Blindflug.
Als wenig spaeter das Meer in Reichweite kam nutzten wir die erste Gelegenheit um in die warmen Fluten zu springen. Kuehles Bier und saftige Melone brachten eine sehr entspannte Stunde. So entspannt, dass Michi meinte es sähe aus wie gestern in Portugal – oder in welchem Land waren wir gestern?
Weiter gings auf kurvenreichen Kuestenstrassen. In einem Restaurant gab es hervorragendes Seafood – und leckeres Efes.
Auf dem Rueckweg knackte es verdaechtig auf Kalles Dach. Eine schnelle Inspektion ergab in der realen Welt die Diagnose zum Totalschaden. Dachrehling komplett durchgebrochen und verrutscht. In unserer Welt heisst das – „Gib mal nen Spanngurt“. Alles festzurren und weiter.
Nach „nur“ 270 km, aber doch wieder 10 Stunden im Sattel sitzen wir nun gemuetlich bei Bier und rumaenischem Wasser zwischen unseren Wuestenschiffen und bekommen das zufriedene Grinsen nicht aus dem Gesicht.
Bis Morgen
Eure Six Camels
Habt ihr auch achilles getroffen…??
Viel Spaß noch ✊✊✊✊✊