Tag 18 – Hopfen und Malz, wer auch immer, erhalts!

Es wurde die ganze Nacht nicht wirklich kühl. Nur leichte Brisen wehten ab und an durch die Wagen. Nach erfolgreicher Suche nach einer Lokalität für die Männermorgentoilette erschienen in unserem Lager mitten in Tel Aviv 50 arabische Erstklässler. Wie auch in der Türkei trafen wir auf viel leuchtende Augen in Erwartung das neue Schuljahr mit einem der Scout Rucksäcke starten zu können. Vor uns stand Ahmed, ein von der ganzen Situation ein wenig eingeschüchterter Junge mit kurzen Haaren und lebhaften Augen. So wie es uns selbst gestern noch ging war es ihm wohl auch zumute – ist das wahr, was da gerade passiert?

Nach einem starken Kaffee und schwachem Frühstück ging es erneut los um beim Rekordversuch zu helfen, das grösste Mosaik der Welt aus Kronkorken zu erstellen. Nach Vorgaben einer Künstlerin aus Tel Aviv wurden zig tausende Bierverschlüsse farblich sortiert und nach ihren Vorgaben an eine Wand geklebt. Sie dirigierte ein Orchester aus Menschen, war stets überall. Das Ergebnis war wirklich beeindruckend. Wir hatten mit vielen anderen zusammen riesigen Spass den Enthusiasmus dieser Frau zu erleben. So haben wir tatsächlich einen bleibenden Eindruck in dieser tollen Stadt hinterlassen. da es fast an die 40 Grad heranging, diese allerdings auch bei uns. Die Suppe lief aus allen Poren.

Nach einer Abkühlung im Meer gingen wir auf eine weitere Etappe, die uns durch einen Nationalpark, eine Kelterei letztlich zu einer Brauerei führte. Die Aachener Fraktion musste schmunzeln als sie nach mehr als 6000km in einer kleinen israelischen Biermanufaktur belgisches Bier angeboten bekam. Jedes Team übergab zwei Kilo Hopfen aus Deutschland, aus dem wird nun eine Sonderedition gebraut, dessen Verkaufserlöse in ein lokales Kinderhilfsprojekt gehen. Im Vorjahr waren das stolze 4000 Euro.
Hier sei auch mal eine Info von Backstage erlaubt. Ich sitze hier um 23 Uhr mit Stirnlampe bei immer noch 30 Grad, die Ameisen krabbeln die Beine hoch und eine Spinne kreuzte gerade den Bildschirm – upssss just in dem Moment auch ein scheinbar an Prosa interessierter undefinierbarer Käfer. Aus 4 Richtungen kommen dazu 5 verschieden Musikrichtungen. Alles gut, aber eins macht die Sache fast unerträglich – das Bier ist nur unwesentlich kälter als die Lufttemperatur.

Chris baut derweil im Hintergund in Feinmechanikerart die LED Scheinwerfer auf die Kühlerhaube. Heisst er prügelt mit dem Zimmermannshammer Löcher ins Blech. Wie immer mit Erfolg. Dario kocht derweil die Nudeln, die nun gereicht werden.

Macht es gut, wir lesen uns morgen wieder.

Eure Six Camels

Tag 13 – „Zündschloss ist Arsch“ oder aller kaputten Dinge sind drei

Egal was morgen passiert – der Titel wird sich ändern. Versprochen! Aber das Schicksal oder wer auch immer spielt uns gerade ein paar Streiche. Wir holen etwas aus…

Gestern Abend gingen wir noch kurz vor Mitternacht in ein Hamam, welches aus Thermalquellen gespeist wurde und 24h geöffnet hatte. Konstant 42° heißes Wasser lud zur feinsten Körperpflege. Dazu gönnten wir uns neben der ersten Dusche seit 8 Tagen, eine Massage incl. Peeling, verabreicht von einem starken, dicken, behaarten Mann. Neu für jeden von uns, aber extrem angenehm. 4 Bier später fielen wir in einen tiefen Schlaf, der leider nur 5h dauerte, da ja noch ein Besuch beim Oto anstand (Anmerkung des Kamels: Oto=Autowerkstatt).

Ali hatte wie versprochen seine Butze um 8 geöffnet. Schnell waren auch wieder zig Kollegen am Start. Das gemeinsame Fachwissen führte zu der banalen Erkenntnis „der Kühler is dod“. Ersatz wurde schnell beschafft. Das es sich dabei um ein Bauteil für einen seit mehr als 10 Jahren nicht mehr gebauten Renault handelte, besorgte niemanden der Beteiligten ernsthaft. Die Jungs hier sind Toyota um Lichtjahre voraus – nichts ist unmöglich ist hier wohl in die Wiege gelegt. Ein paar Trägerverformungen und Schlauchkürzungen später blubberte das alte Schätzchen wieder zufrieden vor sich hin. Beachtlich war die Rechnung – incl. Material zahlten wir 55 Euro!

Frohen Mutes zogen wir los, streiften den beeindruckenden Tüz Gölü, einen in über 900 Meter gelegenen 60km langen Salzsee. Die nun folgende Schnellstraße machte ihrem Namen alle Ehre – sie wurde schnell öde. Nach 30 Sekunden Beratung beschlossen wir einen 100km langen Umweg, der allerdings tolle Natur und kleinste Strassen versprach. Wir hielten an tollen Aussichtspunkten, ließen die Drohne steigen und genossen tatsächlich immer noch das gemeinsame cruisen. Aaaaallerdings setzt fahren das starten des Automobils voraus, womit wir wieder beim Titel des heutigen Tages sind. Euphorisiert vom gerade gesehenen hüpften wir wie immer in die Autos, der übliche Funkspruch „Wagen 1 ready, Wagen 3 feddisch…“ wurde unterbrochen von „Wagen 2 dod“. Der Zündschlüssel ließ sich beim besten Willen nicht bewegen. Das arretierte Lenkradschloss machte auch ein schleppen unmöglich. So wurden wir zum Spießer und riefen den ADAC an. 30 Minuten später stand Kalle auf dem Abschleppwagen und trotz begonnenem Ramadan fanden wir wieder einen feinen Typen der sich des Problems annahm. Wir gaben ihm dem Freibrief auf Schönheit verzichten zu dürfen, Hauptsache die Kiste läuft. So hatten wir tatsächlich nach 2h ein neues Zündschloss verbaut. Ob es von einem Trecker oder einem Toaster war ist ungewiss, auf jeden Fall flog der Zündfunke wieder. Ok, Scheibenwischer und elektrische Fensterheber funzten nicht mehr, aber ein paar Kompromisse muss man halt eingehen. 😉

Die letzten Kilometer ins tolle Ürgüp waren schnell erledigt. Das Camp ist ganz nett. Wir reparierten noch die letzten Defekte und ob ihr es glaubt oder nicht – Bier und Schnappes schmecken wieder blendend.

Bleibt gesund, wir tuns!

Bis Morgen
Eure Six Camels

Tag 12 – „Kühler ist Arsch“ oder aller kaputten Dinge sind zwei

Ein Wort vorab. Wir bekommen viel Zuspruch für unsere kleinen täglichen Berichte, sogar von ehemaligen Teilnehmern, und möchten uns dafür bei Euch herzlich bedanken! Macht umso mehr Spass nach langen Etappen das Laptop doch noch aufzuklappen.

Wieder einmal beginnt unser Bericht am Ende des Tages, bzw. in Haymana, dem Zielort der heutigen Etappe. Unser Lager ist der Marktplatz. Genau genommen sollte er es sein, leider ist er zu klein für alle Autos. So stehen wir nun in einer Seitenstrasse. Selbst einem Männerteam fällt es schwer dem etwas Nettes abzugewinnen. Doch wie immer machen wir auch daraus noch was Gutes, packen erstmalig unseren High-Tech Webergrill aus (oder wie heissen diese 5-Euro Schalen?) und grillen auf der Bordsteinkante unsere Errungenschaften des Tages – Huhn, Lamm, Tomaten, Zwiebeln und Paprika.

Zurück auf Los. Um 9 ging es los nach Ankara. In dem Wissen die heutige Etappe ist recht kurz und der Weg bietet so oder so keine Chancen auf spektakuläre Optionen, planten wir die „schnelle“ Variante über die gut ausgebaute Landstrasse, um endlich mal Zeit zu haben alle Bilder zu sichten und kurz zur Ruhe zu kommen. Soviel sei vorweg genommen. Pläne sind auf diesem Trip soviel Wert wie ein ne Eismaschine in der Antarktis.

In der zweitgrößten Stadt der Türkei fuhren wir zu einem alten Militärfeld mit einem kurzen Rennkurs. Alle Autos reihten sich auf, die Fahrer bereiteten sich auf einen Le-Mans-Start vor. Heißt sie stehen ca. 20 Meter vom Fahrzeug entfernt, rennen beim Startschuss zum hinter dem Wagen liegenden Schlüssel, starten den Wagen und preschen los. In der Formel 1 wurde dieser Start verboten weil es zu gefährlich erschien 14 Autos so starten zu lassen – wir waren heute drei von 90. 😉

Im Anschluss begann das Ende unseres Plans. Es ging rasend schnell zum Zielort und beim einparken begann Kalle zu rauchen wie ein altes Dampfross… Siehe Titel
Die Werkstatt packte nach eingehender Analyse von mehreren Fachleuten die Dichtpaste aus und klebte alles dicht. Dicht im Sinne der hiesigen Fachleute. Es spritze also nur noch aus 2 von ehemals 8 Löchern. Morgen heisst das für uns früh raus um einen neuen Kühler zu organisieren, damit wir auch diese Etappe meistern können. Der Weg ist halt das Ziel.

Bis Morgen
Eure Six Camels

Tag 11 – „Benzinpumpe ist Arsch“

Gegen 8 schälten wir uns langsam aus den Schlafsäcken. Blick auf schwarze Meer. Ok, man musste bewusst den ganzen Müll ignorieren der den Strand säumte. Chris und Uli ignorierten diese Deko genau wie die zahlreichen Quallen und tauchten ins kühle Nass. Für mindestens 60 Sekunden, da uns dann der Arsch abgefroren schien. Sollte „Kaltes Meer“ heißen diese Pfütze.
Am Start erwarteten uns Erstklässler die von jedem Team einen von Scout zur Verfügung gestellten Schulranzen geschenkt bekamen. Michi übergab für die Six-Camels den quietschpinken Tonister an ein glückliches I-Dötzchen.
Da Willi mittlerweile morgens noch schlechter aus den Federn kommt als wir, starteten wir ihn mit einem Tritt in den Hintern. Sprich Kalle schob ihn kräftig an und dann liefs. Lieder nur einige km.
In dem Selbstverständnis dass auf einer richtigen Rallye ein richtig cooles Auto kaputt gehen muss, fuhren wir schon fast stolz eine Werkstatt am Straßenrand an und fanden wie immer nach wenigen Minuten einen deutsch sprechenden Helfer.
Er wechselte in gut 2 Stunden Benzinpumpe und -filter und reparierte das Relais. Auf dem Deckel standen dann für alles zusammen 80 Euro. Da macht selbst Panne Spaß. 😉
Um die Zeit aufzuholen prügelten wir die Schiffe über die Landstraßen. Als die Sonne langsam unterging fuhren wir durch eine unvergleichliche Landschaft. Eine Hügelkette mit fantastischer Weitsicht durch die sich die Strasse wie ein langes Band zog. Das Licht war atemberaubend und wir nutzten die Gelegenheit und machten fantastische Aufnahmen mit Kamera und Drohne.
Nach dann doch wieder 12 Stunden im Sitz kamen wir happy am Ziel in Burgazckale an. Den Rest kennt ihr – Bier, Schnaps und Spaß.

Bis Morgen
Eure Six Camels

Weitere Bilder liefern wir nach. Internet ist hier ein rares Gut 🙂

Tag 10 – Schon über dem Schnitt

Der türkische Fussballverband stiftete uns ein leckeres Fruehstueck in unserem Camp. Gut gestaerkt ging es bei strahlendem Sonnenschein um 10 Uhr offiziell los. Wir entschieden uns für die kleinen Küstenstrassen, was etwas mehr Zeit erfordert, aber eben auch riesigen Fahrspass verspricht. Um es vorweg zu nehmen – wir bekamen ihn.
Nach einer sehr heftigen Schotterpiste wollten wir kurz einen Abstecher im Meer machen, bogen zum Strand ab, parkten und hatten unseren dritten Plattfuss. Damit lagen wir schon nach einer guten Woche einen über dem vom Orgakommitee veranschlagten 0 bis 2 Platten pro Team. Alles kein Thema dachten wir, lösten die Muttern… bis auf eine.
Nach einigen Versuchen war sie „rund“, sprich der Schlüssel packte nicht mehr. Ein vorbeifahrender Renter packte sofort mit an, konnte aber auch das Biest nicht lösen. Ein Anlieger erkannte die Situation, die beiden berieten sich und der Plan stand fest. Opa konnte zurück zu Muttern, die geduldig wartete. Anlieger fuhr zu Nachbar, besorgte eine Flex und legte selbst Hand an. Was wir von dem Mann mit Hemd und Pullunder nicht direkt erwartet hätten. Er zerlegte die widerspänstige Mutter mit derartiger Präzision, dass der schon befürchtete Besuch einer Werkstatt unnötig wurde. Wir erfuhren wieder mal Hilfsbereitschaft in Reinstform!

Kurz vor dem Ziel stand noch eine Sonderprüfung auf dem Programm. „Erste Offroad-Passagen“ stand dabei. Jetzt wissen wir was gemeint war. Über Stock und vor allem Stein erklommen wir einen Pass auf über 1000 Meter. Die Piste war brutal, einige Male setzen wir auf, der erste Gang wurde ein treuer Begleiter. Für den Beifahrer gab es ein besonderes Schmankerl – er durfte oft aus seinem Fenster das Gefühl geniessen nicht am sondern im Abgrund zu fahren.
Die Abfahrt runter zum Meer gestaltete sich in der Dunkelheit ebenso schwierig und herausfordernd. So endete unser Tag erst nach 13 Stunden. Wir sind platt, geniessen gerade unser Feierabendbier und freuen uns auf das Bett, aber auch auf die morgige Etappe. Es macht allen einfach richtig Bock.

Bis Morgen
Eure Six Camels

Tag 7 – Von Portugal nach Rom

Die Camels starteten frueh in den Tag. Um 8 war das Lager gepackt und die Faehre brachte uns kurze Zeit spaeter wieder auf die europaeische Seite in Richtung der 15 Millionen Metropole. An einem kleinen Strandcafe genossen wir ein typisch tuerkisches Fruehstueck und eine ebenso echte Toilette.

Diese Highlights wurden jedoch noch bei weitem von dem uebertroffen was dann kam. Die Camels bretterten eine traumhafte Kuestenstrasse Richtung Istanbul. Wir durchquerten kleine, uerspruengliche Doerfer und goennten uns dort die leckersten tuerkischen Kaffee.
An zahlreichen Stellen war die Aufbereitung der Strassen scheinbar noch nicht ganz abgeschlossen. Einige Regenschauer hatten aus den liebevoll mit Erdreich geformten Wellen eine unbeschreiblich matschige Piste geschaffen. Der Dreck sprizte meterweit, die Kisten rutschten in den Kurven besser als ein Ei auf Mayonnaise. War der Weg gut asphaltiert, schlaengelte er sich wie ein Bandwurm in einem endlosen auf und ab ueber 100km die Kueste entlang.

Umso groesser der Schock als wir den Grossraum Istanbul erreichten. Autos ohne Ende, ein fortkommen im Schneckentempo. Doch auch das hatte wieder gute Seiten. Wildfremnde Menschen lachten und hupten uns an, machten Fotos und lachten sich krumm als sie uns sahen. Doch gerade die Busfahrer schienen unsere Verzweiflung zu erkennen, wiesen uns den Weg und reichten uns sogar Wasser waehrend der Fahrt. Dadurch schafften wir es die Karawane zum Ziel zu bringen.

Jetzt sitzen wir im Zentrum einer tollen Stadt mit freundlichem Menschen und einem irren Nachtleben unter unserem sensationellen Gewittahzelt und freuen uns drauf morgen Zeit zu haben noch in tiefer in diese geile Stimmung eintauchen zu koennen.

Bis Morgen
Eure Six Camels

Tag 6 – Neulich in Portugal?!

So langsam verschwimmen Zeit und Raum. Ist heute Mittwoch oder Donnerstag? Sind wir in Asien oder Europa?
War gestern die 700 km Etappe oder war das schon vor 2 Tagen?

Der Plan heute Morgen war es, um 9 als Konvoi mit 150 Autos nach Canakkale zur offiziellen Eröffnung zur Gedenkfeier Trojas zu starten. Cooler Anblick, dachten wir. Leider hatte die zugesagte Polizeieskorte keinen Bock oder musste die Welt retten – auf jeden Fall eskortierte sie uns nicht. Als wir dann wagemutig den Verkehr einer mehrspurigen Schnellstrasse unter froehlichem Beifall zahlreicher Einheimischer ganz eigenstaendig komplett zum Erliegen brachten kamen wir zwar tatsaechlich als Konvoi irgendwann an. Leider war die Eröffnung dann aber vorbei. 😉

Alles kein Problem, denn wir sind ja auf einer Autorallye. Also Roadbook raus und los auf die „kurze“ Etappe. Anhand von knapp 30 Seiten mit 100 Bildern von Kreuzungen und Pfeilen sollten wir uns schnitzelartig durch die wunderschoene Gegend rund um Troja bewegen. Relevante Punkte sind mit Fotos zu dokumentieren. Die Beschaffenheit der Strasse, die Landschaft und unglaubliche Ausblicke liessen allerdings den alten Gaul zur Nebensache werden. Einige Nebenstrassen liessen den Spieltrieb kochen und die Luft verstauben.
Wir drifteten so ueber die Schotterpisten, dasss sich der Staub vermutlich erst eine Stunde spaeter wieder gelegt hat. Rouven und Dario, heute als Wagen drei unterwegs, waren minutenlang im totalen Blindflug.

Als wenig spaeter das Meer in Reichweite kam nutzten wir die erste Gelegenheit um in die warmen Fluten zu springen. Kuehles Bier und saftige Melone brachten eine sehr entspannte Stunde. So entspannt, dass Michi meinte es sähe aus wie gestern in Portugal – oder in welchem Land waren wir gestern?

Weiter gings auf kurvenreichen Kuestenstrassen. In einem Restaurant gab es hervorragendes Seafood – und leckeres Efes.
Auf dem Rueckweg knackte es verdaechtig auf Kalles Dach. Eine schnelle Inspektion ergab in der realen Welt die Diagnose zum Totalschaden. Dachrehling komplett durchgebrochen und verrutscht. In unserer Welt heisst das – „Gib mal nen Spanngurt“. Alles festzurren und weiter.

Nach „nur“ 270 km, aber doch wieder 10 Stunden im Sattel sitzen wir nun gemuetlich bei Bier und rumaenischem Wasser zwischen unseren Wuestenschiffen und bekommen das zufriedene Grinsen nicht aus dem Gesicht.

Bis Morgen
Eure Six Camels

Tag 5 – alles 7 Euro

Nach dem tollen Tipp fuer einen Lagerplatz von ein paar Rockern in Sosopol wachten wir heute bei herrlichem Wetter und unverbautem Meerblick auf.

Der erste Tag ohne all die Spenden für das Kinderheim im Auto erforderte logistische Hoechstleistungen von einem reinen Maennerteam. Um den neu gewonnen Platz konkurrierten nun Sonnencreme, Kaffeepulver und Campingstuhl mit Eiern, Tomatenmark und Klopapier. Was ist wo Fragezeichen.
Auf jeden Fall wurden die Wuestenschiffe nun erstmalig unser Nachtlager. 140×2 Metern sind spitze, nur 40 cm Luft nach oben hingegen eine neue Erfahrung.

Wir liessen es ruhig angehen, hielten nach den ersten Kilometern an einem herrlichen Strand und nahmen ein Bad im rattenkalten Schwarzen Meer.

Die bulgarischen Berge forderten dann viel Tribut von den alten Kisten. Hier machen Schlagloecher ihrem Namen noch alle Ehre. Die Krater auf dem Mond koennen nicht kleiner sein.
Unsere Taktik den Gefahren durch eine erhoehte Geschwindigkeit entgegen zu wirken ging nur bedingt auf. Der Dachtraeger von Willi rutschte entspannte 10cm nach vorne und bohrte sich bedrohlich ins Dach. Doch es gibt nichts an unseren Schaetzchen, was man nicht mit ein paar festen Schlaegen und einem Spanngurt retten kann.

Der Grenzuebergang zur Tuerkei passierte weit im Osten an einem kleinen Uebergang sehr problemlos.
Einmal aus den Bergen raus machten wir auf einer gut ausgebauten Landstrasse richtig Meter. Die erste Verpflegung bot uns ein Buedchen am Strassenrand.
Die Six Camels wurden satt fuer erstaunliche 7 Euro. Kurz vor dem vermeintlichen ersten gemeinsamen Fahrerlager forderte eine ausgedehnte Aufgabe uns nochmal mehr als 2 Stunden Fahrt ab.

Endlich in Eceabat angekommen setzten wir mit der Faehre ueber nach Canakkale, im asiatischen Teil des Landes.
Nun sitzen wir hier nach weiteren 12 Stunden und 520km auf dem Tacho nahe Troja im ersten gemeinsamen Fahrerlager mit all den Teams die schon da sind. Ein Drittel irrt noch irgendwo herum um das Ziel zu erreichen.
Wir trinken leckeren rumaenischen Schnaps und belgisches Bier und freuen uns auf die Nacht.

Bis Morgen
Eure Six Camels

Tag 3 – Stern der Hoffnung…

…erreicht!

Und unfassbar nette Menschen vom Kinderheim kennengelernt. Und wenn dir jemand sagt, dass es hier richtig gute Pizza gibt, dann denkt man erstmal: Ja klar, kenn ich schon. Aber das stimmte nun mal wirklich! Nach nem ganzen Tag auf kurzen Snackpausen kam das um 22 Uhr auch noch richtig gut. Der selbstgebrannte Schnapps, mit knapp 70 Umdrehungen kurz vorher, führte auch definitiv zu keiner Realitätsverzerrung (keine Ironie). Als Geschenk gabs gleich mal 2,5L! in PET davon, ein Traum.

Und diesmal gab’s wirklich Gewitter, das ein oder andere Schlagloch – wider jeder Erwartung (viel Ironie!) – Schwarzbrotschmieren auf der Motorhaube und sonst noch so das ein oder andere Schlagloch.

Zudem noch wichtig zu erwähnen, wir wurden bestohlen! Hinterhältigst wurden wir um 1h Zeit am Grenzübertritt beraubt. Wenn sie jemand findet, bitte bei uns melden! Wir brauchen sie wirklich dringend zurück!

Fotos/Videos, sagen…wie immer mehr:

Tag 2 – Balaton, boah ist das schön hier!

Nach einer phantastischen Nacht an der Donau neben den Bahngleisen und entsprechendem Güterverkehr die ganze Nacht haben wir uns morgens auf den Weg durch Österreich nach Ungarn gemacht.

Die drei Wüstenschiffe laufen wie erwartet rund, wenn man nicht gerade mit dem Fuß die Elektrik auseinander reißt. War in 5 Minuten wieder gefixt.

Kein Frühstück, kein Mittagessen, daher bis zum Abend mit Vitalkeksen und Hanutas auf Zucker gehalten.

Jetzt stilecht ein leckeres Pilsener Urquell am Balaton, ob wir noch zum Tattoo Studio rüber gehen, entscheidet sich später. 😉

Morgen geht’s zu unserem Kinderheim nach Rumänien, wir sind gespannt!

Fotooos und Videoos: