Egal was morgen passiert – der Titel wird sich ändern. Versprochen! Aber das Schicksal oder wer auch immer spielt uns gerade ein paar Streiche. Wir holen etwas aus…
Gestern Abend gingen wir noch kurz vor Mitternacht in ein Hamam, welches aus Thermalquellen gespeist wurde und 24h geöffnet hatte. Konstant 42° heißes Wasser lud zur feinsten Körperpflege. Dazu gönnten wir uns neben der ersten Dusche seit 8 Tagen, eine Massage incl. Peeling, verabreicht von einem starken, dicken, behaarten Mann. Neu für jeden von uns, aber extrem angenehm. 4 Bier später fielen wir in einen tiefen Schlaf, der leider nur 5h dauerte, da ja noch ein Besuch beim Oto anstand (Anmerkung des Kamels: Oto=Autowerkstatt).
Ali hatte wie versprochen seine Butze um 8 geöffnet. Schnell waren auch wieder zig Kollegen am Start. Das gemeinsame Fachwissen führte zu der banalen Erkenntnis „der Kühler is dod“. Ersatz wurde schnell beschafft. Das es sich dabei um ein Bauteil für einen seit mehr als 10 Jahren nicht mehr gebauten Renault handelte, besorgte niemanden der Beteiligten ernsthaft. Die Jungs hier sind Toyota um Lichtjahre voraus – nichts ist unmöglich ist hier wohl in die Wiege gelegt. Ein paar Trägerverformungen und Schlauchkürzungen später blubberte das alte Schätzchen wieder zufrieden vor sich hin. Beachtlich war die Rechnung – incl. Material zahlten wir 55 Euro!
Frohen Mutes zogen wir los, streiften den beeindruckenden Tüz Gölü, einen in über 900 Meter gelegenen 60km langen Salzsee. Die nun folgende Schnellstraße machte ihrem Namen alle Ehre – sie wurde schnell öde. Nach 30 Sekunden Beratung beschlossen wir einen 100km langen Umweg, der allerdings tolle Natur und kleinste Strassen versprach. Wir hielten an tollen Aussichtspunkten, ließen die Drohne steigen und genossen tatsächlich immer noch das gemeinsame cruisen. Aaaaallerdings setzt fahren das starten des Automobils voraus, womit wir wieder beim Titel des heutigen Tages sind. Euphorisiert vom gerade gesehenen hüpften wir wie immer in die Autos, der übliche Funkspruch „Wagen 1 ready, Wagen 3 feddisch…“ wurde unterbrochen von „Wagen 2 dod“. Der Zündschlüssel ließ sich beim besten Willen nicht bewegen. Das arretierte Lenkradschloss machte auch ein schleppen unmöglich. So wurden wir zum Spießer und riefen den ADAC an. 30 Minuten später stand Kalle auf dem Abschleppwagen und trotz begonnenem Ramadan fanden wir wieder einen feinen Typen der sich des Problems annahm. Wir gaben ihm dem Freibrief auf Schönheit verzichten zu dürfen, Hauptsache die Kiste läuft. So hatten wir tatsächlich nach 2h ein neues Zündschloss verbaut. Ob es von einem Trecker oder einem Toaster war ist ungewiss, auf jeden Fall flog der Zündfunke wieder. Ok, Scheibenwischer und elektrische Fensterheber funzten nicht mehr, aber ein paar Kompromisse muss man halt eingehen. 😉
Die letzten Kilometer ins tolle Ürgüp waren schnell erledigt. Das Camp ist ganz nett. Wir reparierten noch die letzten Defekte und ob ihr es glaubt oder nicht – Bier und Schnappes schmecken wieder blendend.
Bleibt gesund, wir tuns!
Bis Morgen
Eure Six Camels